Baustellen und verschüttete Tiere

Das Thema Baustellen und verschüttete Tiere betrifft v. a. den Tierschutz, gelegentlich aber auch den Arten- resp. Natursschutz. Die Baustellen bieten oftmals Unterschlupf für Amphibien und andere Tiere. Leider droht all diesen Tieren den Tod durch Zuschüttung. Das Thema Baustellen und verschüttete Tiere ist bisher v. a. unter den Igelfreunden bekannt.

Noppenbahn

Entlang des Hauses sind oder werden Noppenbahnen verlegt (vgl. Abbildungen 1 – 3). Die Aufgabe der Noppenbahn ist es den Keller vor Feuchtigkeit und die Grundmauern vor dem Erdreich zu schützen. Unter den Noppenbahnen suchen die Amphibien gerne Unterschlupf und Schutz vor dem Vertrocknen. Das milde Klima ums Haus verstärkt die Attraktivität dieser Unterschlüpfe zusätzlich.

Eine Naturschutzkollegin hatte unter dieser Noppenbahn zahlreiche Amphibien gerettet (vgl. Abbildung 1). Leider hatte sie die Rettungsaktion nicht fotografisch dokumentiert.

Abbildung 1: Noppenbahn entlang vom Haus;
Abbildung 2: Noppenbahn entlang vom Haus
Abbildung 3: Noppenbahn entlang vom Haus

Löcher um Stahlträger

Attraktiv für die Amphibien und andere Tiere sind auch die Löcher um die Stahlträger. Diese Löcher weisen ein milderes und feuchteres Klima auf und ziehen die Amphibien richtiggehend an (vgl. Abbildung 4 – 8).

Abbildung 4: Tiefes Loch beim Stahlträger
Abbildung 5: Tiefes Loch beim Stahlträger; was es hier wohl drin hat?
Abbildung 6: Ein Erdkrötenpaar und ein Grasfrosch Weibchen wurden vom milderen und feuchteren Klima im Loch des Stahlträgers angezogen.
Abbildung 7: Das Erdkrötenpaar wurde in einen Teich umgesiedelt und konnte dort das Ablaichen im Wasser fortsetzen.
Abbildung 8: Ebenfalls in einen Teich umgesiedelt werden konnte dieses wohl paarungsbereite Grasfrosch Weibchen.

Ungenügende Baustellensicherung

Bei Rohrverlegungen, Grabarbeiten und generell bei Bauarbeiten werden immer wieder zahlreiche Tiere lebendig zugeschüttet oder anderswie getötet. Es geht bei den Baustellensicherungen lediglich darum die Menschen zu schützen. Die Baustellensicherungen sind für die meisten Tiere kein Hindernis (vgl. Abbildung 9).

Abbildung 9: Ungenügende Baustellensicherung

Nach den Bauarbeiten wird die Grube zugeschüttet. Die Arbeiter werden nicht dafür bezahlt nach den Tieren zu schauen oder die Tiere aus der Grube zu retten, so bleiben die Tiere drin und werden standardmäßig einfach verschüttet (vgl. Abbildung 10).

Abbildung 10: Ein Haus erhält einen Wasseranschluss.

Igel und Baustellen

Neben den Amphibien können auch Igel und andere Tiere betroffen sein. Es gibt Spürhunde, die darauf spezialisiert wurden auf Baustellen und auf Flächen, die gerodet werden sollen, Igel aufzuspüren. Die Spürhunde sind besonders bei Spalten unter dem Haus (vgl. Abbildung 11) hilfreich, zusätzlich werden auch Endoskop Kameras verwendet (vgl. Abbildung 12). Leider werden solche Spürhunde um Baustellen kaum eingesetzt. Grundsätzlich wären diese Spürhunde auch fähig Amphibien aufzuspüren.

Abbildung 11: Findet ein Igel diese Nische, bleibt er wohl hier sesshaft.
Abbildung 12: Ein Spürhund und eine Endoskop Kamera im Einsatz
© spuerhunde-team.ch

Fazit:

Das Gesetz kümmert sich bei der Baustellensicherung nicht um die Tiere. Das Problem muss auf Gesetzesebene angegangen werden. Es geht primär um Tierschutz und um Ethik.